Die richtige Antwort gegeben

Kevin Herbst schreit es heraus: die Mecklenburger Stiere haben ein emotionales Derby gegen den HC Empor Rostock mit 21:19 gewonnen. Foto: Dietmar Albrecht
Kevin Herbst schreit es heraus: die Mecklenburger Stiere haben ein emotionales Derby gegen den HC Empor Rostock mit 21:19 gewonnen. Foto: Dietmar Albrecht

Drei Spiele in Folge verloren, der Verein in finanzieller Schieflage, vom ausgegebenen Saisonziel meilenweit entfernt und nun auch noch den Liga-Zweiten HC Empor Rostock zu Gast. Die Vorzeichen für die Mecklenburger Stiere vor dem MV- Derby gestern Abend in der Sport- und Kongresshalle waren alles andere als rosig. Allerdings kannte der Jubel auf Seiten der Schweriner nach Spielschluss keine Grenzen mehr, waren sie es doch, die das 86. Landesderby vor 2430 Zuschauern mit 21:19 (7:9) für sich entschieden.

Schon zwei Minuten vor Spielschluss hielt es keinen Stiere-Fan mehr auf den Sitzen, warf Lutz Weßeling doch gerade das Tor zum 20:18 für die Hausherren. Als Empor kurz darauf beim Stand von 20:19 für die Stiere seinen letzten Angriff verwarf, die Stiere die wenigen Sekunden mit dem letzten Tor von Robert Barten herunterspielten, brach es regelrecht aus den Schwerinern heraus.

„Das ist schon Balsam für die Seele. Wenn wir ein Derby gewinnen, haben wir vieles richtig gemacht. Die Saison haben wir damit zwar nicht gerettet, für die Mannschaft freut es mich aber, dass sie sich so Selbstvertrauen holen konnte“, sprach ein äußerst heiserer Interimscoach Dirk Schimmler ins Mikrofon. Die insgesamt 40 Tore lassen es erahnen, die Abwehrreihen beider Teams dominierten über die volle Spielzeit und schenkten sich keinen Zentimeter auf der Platte. Erst beim Stand von 5:5 (18.) schaffte es Empor, sich ein wenig abzusetzen und mit einem 9:7 in die Pause zu gehen. Das Team von Dirk Schimmler leistete sich im Angriff einfach zu viele Feh-

ler. „Dadurch bringen wir Rostock ins Spiel. Lassen wir die weg, sieht das auch dort schon anders aus“, so der Stiere-Trainer.

Und die Schweriner schafften es in den zweiten 30 Mi- nuten, die Fehler zu minimieren. „Das war der ausschlaggebende Punkt, um dieses Spiel zu gewinnen. Zusätzlich war das Publikum auch heute wieder ein Faktor für uns“, resümierte Schimmler, der sich nach Spielschluss auf der Platte ein dickes Grinsen nicht verkneifen konnte. An- geführt von einem bärenstarken Jan Kominek im Tor, der den Rostockern reihenweise gute Chancen wegnahm, übernahmen die Stiere beim 16:15 (53.) erstmals seit dem 4:2 (7.) wieder die Führung.

Das emotionale Plus hatten die Hausherren zu diesem Zeitpunkt bereits auf ihrer Seite. Die zwei Punkte kamen nach Schlusspfiff noch obendrauf. Während der HC Empor Rostock seine Titelträume nun wohl zu den Akten legen kann, schöpft man in Schwerin neuen Mut, die Sai- son noch ordentlich zu Ende zu spielen.

Mecklenburger Stiere: Kominek – Grämke, Schröter, Weßeling 6, Reiter 8/4, Barten 1, Evangelidis, Schulz 1, Passias 3, Williams, Papadopoulus 2, Herbst

 

Hagen Bischoff (Schweriner Volkszeitung vom 23. Januar 2020)

Zurück

Vielen Dank an unsere Sponsoren.