Handball-Drittligist Mecklenburger Stiere Schwerin musste sich erwartungsgemäß dem verlustpunktfreien Spitzenreiter TuS Vinnhorst mit 25:30 geschlagen geben.

Handball-Drittligist Mecklenburger Stiere Schwerin musste sich erwartungsgemäß dem verlustpunktfreien Spitzenreiter TuS Vinnhorst mit 25:30 geschlagen geben. Aber mit ihrem kämpferischen Einsatz über die vollen 60 Minuten eroberten sie die Herzen der Fans.

„Wir haben zwar keine Punkte geholt, aber wenn man sich die Reaktion der Fans ansieht, stehen wir nicht mit leeren Händen da!“ Christian Zufelde brachte auf den Punkt, was in der Schweriner Kästnerhalle am Sonnabendnachmittag nach dem 25:30 der Mecklenburger Handball-Stiere gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter TuS Vinnhorst abging.

Bis in die zweite Halbzeit war eine Überraschung möglich

Die minutenlangen stehenden Ovationen von den Tribünen hatten sich die Stiere zuvor hart erarbeitet. Vom „David“ Stiere, der im Tabellenkeller herumdümpelt, hatte gegen den „Goliath“ Vinnhorst, der sich den Aufstieg in die zweite Liga auf die Fahnen geschrieben hat und auf dem besten Weg dorthin zu sein scheint, ergebnismäßig niemand wirklich etwas erwartet. Aber sich wehren, das sollten sie, die Schweriner.

Und das taten sie auch. Und zwar so gut, dass anfangs des zweiten Spielabschnitts noch eine Überraschung möglich war. „Wir haben gegen Vinnhorst nichts zu verlieren“, hatte Routinier Teo Evangelidis schon vor einer Woche gesagt. Und so spielten die Stiere, die im bisherigen Saisonverlauf oft genug eher als zahme Kälbchen umherliefen, als gäbe es kein Morgen.

Torwart Hancic für siebten Feldspieler geopfert

Am Anfang der Begegnung spielten zwei absolut gleichwertige Mannschaften gegeneinander. Erst nach einer Schweriner Schwächephase, als gleich mehrere Hochkaräter ausgelassen wurden, setzten sich die Gäste auf drei Tore ab. Und sahen sich drei Minuten vor dem Pausenpfiff auf einmal mit 12:13 im Hintertreffen. Da hatte der taktische Kniff von Stiere-Coach Arek Blacha gefruchtet, der Torwart Filip Hancic nach jedem abgewehrten Angriff auf die Bank beorderte, um einen siebten Feldspieler zu bringen.

„Natürlich haben wir uns dadurch ein paar Gegentreffer ins leere Tor eingefangen“, analysierte Zufelde später, „aber dieses Risiko gehen inzwischen fast alle Mannschaften ein. Und wir konnten mit dem siebten Angreifer im Spiel nach vorne Kräfte sparen. Die brauchten wir auch, denn in der Abwehr hat uns Vinnhorst extrem gefordert.“

Gut zwei Minuten nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren den 14:16-Pausenrückstand wieder ausgeglichen. Aber dann kam wieder der kleine Bruch ins Schweriner Spiel, und zwölf Minuten vor Schluss war beim 20:25 eigentlich alles gelaufen.

Aber die Stiere gaben sich nicht auf, waren wieder auf der Höhe des Geschehens und ließen den Gegner nicht weiter ziehen.

„Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat 60 Minuten konstant mit hoher Anspannung gespielt“

Nicht nur Christian Zufelde war nach dem Abpfiff trotz der Niederlage recht guter Stimmung. Auch sein Chef war voll des Lobes über die Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben uns nicht versteckt. Die Jungs haben gezeigt, dass sie Handball spielen können. Am Ende fehlte vielleicht aufgrund der hohen Belastung ein wenig die Kraft, aber wir haben ein Spiel auf Augenhöhe abgeliefert. Ich bin heute sehr zufrieden. Mit dieser Leistung sehe ich für uns Licht am Ende des Tunnels.“

Stiere: Hancic, Raatz - Aszalo - Grämke 2, Seiffarth, Wolf 2, Schröter, Tesi, Evangelidis 4, Zufelde 2/1, Lübbert, von Boenigk, Fritz 6/1, Schwaß, Nedoma 4, Mojzis 5.

Quelle: www.svz.de / Vollker Beier

Foto: Dietmar Albrecht

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