Noch mehr Selbstvertrauen tanken

Spannend – das können die Handballstiere. Sie kehrten nach einem knappen Sieg am Samstagabend mit zwei Punkten aus Burgwedel zurück. In nur eineinhalb Minuten zeigten die Gäste, dass sie definitiv die Punkte für sich verbuchen wollten. Die ersten beiden Tore von Lutz Weßeling und Kim Colin Reiter zum 0:2 unterstrichen den Anspruch der Gäste. Doch dann ging es nur langsam voran. Nach knapp 17 Spielminuten gaben die Stiere ihre Führung kurzzeitig ab (5:4; 6:5, 18.). In kleinen Schritten ging es in Richtung Halbzeit. Drei wichtige, leider aber verworfene Siebenmetern trugen dazu bei, sich nicht frühzeitig ernsthaft absetzen zu können.
„Bis auf eine kurze Phase lagen wir immer in Führung. Ich hatte zu keiner Zeit den Endruck, dass wir die Partie nicht gewinnen“, sagt Stiere-Coach Mannhard „Mücke“ Bech nach Abpfiff. Sehr wohl sieht er das Verbesserungspotenzial, um mit deutlich mehr Selbstvertrauen noch mutiger aufspielen zu können. Der Angriff ist nach wie vor eine Archillesferse. Das Leistungsvermögen entspricht nicht dem, was sich der Coach wünscht und welches er seinen Spielern durchaus zutraut. „Hier gab es einige Totalausfälle. Unsere Pass- und Laufgeschwindigkeit ist im Positionsangriff noch nicht gut genug. Daran arbeiten wir jede Woche. Für mich ist es eine Frage der Zeit, hier überzeugender zu agieren. Die Spieler verfügen über die notwendige Qualität dazu“, gibt sich „Mücke“ Bech zuversichtlich. „Hinten haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Mit Nenad Bilbija, Kay Behnke und Marius Kastening konnten wir drei Gegenspieler gut in den Griff bekommen und viele Bälle gewinnen. Leider haben wir diese noch zu wenig genutzt.“ Eine sehr gute Leistung über volle 60 Minuten zeigte Robert Heinemann im Kasten. Er parierte 21 von 45 Bällen. Nikos Passias hat sowohl vorn als auch hinten ganze Arbeit geleistet. Magnus Aust hat seinen Job vorn gut gemacht. Überhaupt war es wieder ein Spiel, in dem die Außen eher zum Zuge kamen. Neben den fünf Treffern, die Magnus Aust beisteuerte, brachte sich auch Christian Zufelde mit drei Treffern ein.
In der zweiten Halbzeit sah es mehrfach danach aus, dass die Stiere auch das Torverhältnis im Blick haben. Nach der 10:13-Führung in der 32. Minute gelang es über das 15:18 (44.) bis zum 18:21 (50.) gleich mehrfach, auf drei Tore Vorsprung zu enteilen. Doch dann wurde es für die Fans wieder spannend: In der mit 174 Zuschauern besetzten Halle, weil die Gastgeber sich erneut heran kämpften. Vor dem Liveticker, weil die Zuordnung der Tore am Ende nicht stimmte. Der Schweriner Mannschaftsbetreuer Joerg Bär hielt akribisch den Spielverlauf und die seitens der Stiere geworfenen Tore zum Endergebnis von 24:25 fest. Am Ende stehen zwei wichtige Punkte vor einem weiteren Auswärtsspiel in Oranienburg (19. Oktober) und dem Heimspielmarathon Ende des Mpnats. (Barbara Arndt)
Mecklenburger Stiere: Kominek, Heinemann – Grämke, Grolla, Weßeling 7/2, Reiter 2/1, Barten, Evangelidis, Zufelde 3, Klimt, Aust 5, Passias 4, Williams, Papadopoulos 2, Herbst 2, Leu