Richtige Antwort gegeben

Die Mecklenburger Stiere haben nach ihrem verpatzten Drittliga-Auftakt bei den Füchsen Berlin II gestern Nachmittag in der heimischen Sport- und Kongresshalle vor 1310 Zuschauern die richtige Antwort gegeben und gegen den SV Anhalt-Bernburg deutlich mit 37:30 gewonnen.
Dabei hätte der Sieg sogar noch höher ausfallen können, wenn die Stiere ihr Spiel die kompletten 60 Minuten konsequent durchgezogen hätten. Das soll die gute Leistung, die fast alle Schweriner auf die Platte brachten, aber nicht schmälern. Die Mannschaft von Trainer Mannhard Bech, der im Vorfeld richtigen Männerhandball gefordert hatte, übernahm nach acht Minuten erstmals beim 6:5 die Führung und gab diese fortan nicht mehr her. Bereits zur Pause betrug der Vorsprung beim 21:13 deutliche acht Tore, die sich die Hausherren mit teils schönen Spielzügen erarbeiteten. „Wir waren in der Abwehr viel galliger, haben uns gegenseitig geholfen und konnten so auch besser nach vorne spielen“, befand Neuzugang Kim Colin Reiter nach Spielschluss.
Er war mit zehn Tore bester Stiere-Werfer. „In Schwerin zu spielen ist schon etwas anders, als bei meinem alten Verein. Es ist schön, wenn die Fans dann jetzt bei den Toren jubeln.“
Vielleicht hätte Reiter nicht zweistellig getroffen, wäre Kevin Herbst, ebenfalls ein Schweriner Neuzugang und seit Sonnabend frisch gebackener Vater, nicht nach 17 Minuten mit einer glatt roten Karte für eine harmlose Abwehraktion zum Zuschauen verdammt gewesen. Herbst traf bis dato dreimal. In einer fairen, niemals überharten Partie sollte das jedoch nicht die einzige glatt rote Karte gewesen sein. Auch Stiere-Kreisläufer Adam Papadopoulos und Bernburgs Matija Pavlovic mussten die Platte vorzeitig verlassen. Pavlovic warf Jan Kominek nach 47 Minuten den Ball aus kurzer Distanz ins Gesicht, woraufhin dieser den „Schützen“ vor Wut schubste. Es folgte eine Rudelbildung – beim Stand von 33:21 für die Stiere. Nach Auflösung sah Pavlovic dann für seinen Wurf rot, Papadopolus ebenfalls. Kominek musste für zwei Minuten das Spielfeld verlassen.
„Danach hatten wir einen kleinen Hänger“, sah auch Reiter seine Mannschaft nicht mehr so dominant auftreten. Am Ende gelang den Gästen noch etwas Ergebniskosmetik. Über den ersten Saisonsieg durften sich aber die Mecklenburger Stiere freuen.
„Gegen Empor dürfen wir keine Startschwierigkeiten haben, einen Hänger dürfen wir uns da auch nicht erlauben, Rostock würde das gnadenlos ausnutzen“, warf Kim Colin Reiter abschließend noch einen Blick auf das Mecklenburg-Derby am Sonnabend um 18.30 Uhr in der Rostocker Stadthalle.
Mecklenburger Stiere: Kominek 1, Heinemann – Grämke, Grolla, Kix 1, Weßeling 7, Reiter 10/1, Evangelidis, Zufelde 2, Klimt 2, Schulz, Passias 3, Papadopoulos 5, Herbst 4, Leu 2.
Hagen Bischoff (Schweriner Volkszeitung, 9. September 2019)