Saison am Sonntag beginnen lassen

Am Sonntag empfangen die Mecklenburger Stiere den SV Anhalt Bernburg zum ersten Heimspiel der Saison.  Foto: Dietmar Albrecht
Am Sonntag empfangen die Mecklenburger Stiere den SV Anhalt Bernburg zum ersten Heimspiel der Saison. Foto: Dietmar Albrecht

Über den verpatzten Saisonauftakt bei den Füchsen Berlin II haben sich die Handballer der Mecklenburger Stiere selbst am meisten geärgert. Bei der 22:31-Niederlage kam viel zusammen, was nicht zusammenkommen durfte. So hatten von der Schweriner Sieben lediglich Magnus Aust, Tobias Grämke und Torhüter Robert Heinemann am 4. Platz der vorigen Saison mitgewirkt. Der Rest ist neu hinzugestoßen oder wie im Falle von Kapitän Lutz Weßeling nach langer Pause frisch zurückgekehrt. Da griff dann im Zusammenspiel längst noch nicht ein Rad kontinuierlich in das andere. Erst recht, da obendrein noch Spielmacher Alexander Florian Williams verletzt passen musste.

Das Spiel ist allerdings abgehakt und Schnee von gestern. Zwei Wochen intensiven Zusammenspiels im Training sind ins Land gegangen. Und der Blick ist klar auf den morgigen Sonntag gerichtet, dürfen sich die Stiere doch erstmals vor heimischem Publikum präsentieren. Zu Gast ab 16 Uhr in der Sport- und Kongresshalle ist der SV Anhalt Bernburg.

„Bernburg wird es nicht gern lesen, dass wir sagen, dass wir das Spiel gewinnen werden. Sie werden sicherlich das Gleiche schreiben, also, dass sie versuchen werden, bei uns zu gewinnen. Allerdings kommt für uns etwas anderes – als die Saison am Sonntag so richtig beginnen zu lassen – nicht in Frage. Einen anderen Gedanken haben wir nicht“, gibt Stiere-Coach Mannhard Bech die Marschroute vor. Zwar konnten die Schweriner im Vorfeld in den vergangenen 14 Tagen aufgrund einiger Wehwehchen und Krankheiten nicht immer vollzählig trainieren, „jedoch bin ich davon überzeugt, dass wir mit unseren Zuschauern im Rücken alles reinwerfen, sodass wir am Ende als Sieger vom Spielfeld gehen – auch wenn wir mit Sicherheit nicht alles richtig machen werden.“

Anders als die Stiere hat Bernburg bereits zwei Partien absolviert. Nach einem 27:31 gegen den HSV Hannover gab es zuletzt einen 26:25-Auswärtssieg bei der HSG Ostsee. „Dass sie bereits zweimal gespielt haben, ist sicherlich ein kleiner Vorteil. Am Ende wird es aber darauf ankommen, dass wir ihre Rückraum-Links-Rückraum-Mitte-Kreisläufer-Achse in den Griff bekommen. Das sind große kräftige Spieler, da müssen wir den Körperkontakt suchen und Männerhandball spielen“, erklärt Bech. Die Stiere brauchen also eine gute Defensive am Sonntag. „Man darf dabei aber nicht vergessen, dass auf den tragenden Positionen, insbesondere im Abwehrverbund, neue Spieler beziehungsweise Spieler, die aus einer langen Verletzungs- oder Krankheitsphase kommen, haben. Das heißt, dass wir uns noch finden müssen. Darüber hinaus müssen wir erst einmal sehen, wer zum Spiel fit ist und wer auflaufen kann“, sagt Mannhard Bech abschließend.

Eines ist bereits im Vorfeld sicher. Noch einmal mit neun Toren verlieren wollen die Jungs von Coach Bech nicht – allgemein wollen die Schweriner natürlich gar nicht verlieren, macht Gewinnen doch viel mehr Spaß. Vor allem vor den eigenen Fans.

Hagen Bischoff (Schweriner Volkszeitung, 7. September 2019)

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