Tuchfühlung zur 2. Bundesliga

Das späte Sonntagsspiel der 3. Liga Nord beschreibt Stiere-Coach Mannhard „Mücke“ Bech als „Mega-Spiel“. Gegen die Eintracht Hildesheim bestimmt seine Mannschaft bis in die 56. Minute das Geschehen auf hohem Niveau und präsentiert sich als das bessere Team auf der Platte. Die Gäste aus Schwerin liefern sich mit dem Absteiger der 2. Handballbundesliga eine Partie, die Bundesliga-Qualitäten aufwies. Eine Anerkennung, die auch Eintracht-Trainer Gerald Oberbeck nach dem Spiel trifft. Und der muss es wissen...
Doch zunächst müssen die Gastgeber in der mit 1278 Zuschauer gut gefüllten Volksbank-Arena Hildesheim hinnehmen, dass die Handballstiere beherzt loslegen. Bereits nach eineinhalb Minuten zwingt das frühe 0:2 die Gastgeber zur ersten Auszeit. Mit wenig Erfolg. Zwei Minuten später steht bereits ein 1:4 auf der Anzeigetafel. Konsequent geht es weiter, die Stiere bauen ihren Vorsprung aus (4:8, 9.). Dann kommen die Gastgeber ran und erreichen mit einem Vier-Tore-Lauf den Ausgleich (8:8, 12.). In der 18. Spielminute liegen die Schweriner das erste Mal zurück (12:11). Ihnen gelingt es, den Zwei-Tore-Vorsprung der Hildesheimer (13:11, 19. sowie 14:12, 20.) zu revidieren und mit einem verdienten 17:18 in die Kabine zu gehen.
Auch nach dem Wiederanpfiff geht es auf sehr hohem und schnellem Niveau weiter. Zunächst legen die Stiere vor, ab der 39. Minute beansprucht die Eintracht den Führungstreffer für sich. Der Wille, die Erfolgsserie der letzten Spiele fortzusetzen, bringt die Gäste aus Schwerin immer wieder heran (23:23, 44.; 24:24, 49.; 26:26, 54.) Vierenhalb Minuten vor Schluss erzielt Christian Zufelde den Ausgleich zum 27:27. Alles scheint offen. Zählbares ist in Sichtweite. Lutz Weßeling trifft ebenfalls, die Stiere ziehen sich jubelnd zurück, während die Gastgeber zum Mittelanstoß eilen. Erst jetzt signalisiert ein Pfiff, das dieses Tor zum 27:28 nicht zählt und eine vermeintlich falsche Sperre im Angriff der Stiere dafür Anlass sein soll. Stattdessen kommen die Hildesheimer zum Zug. Auf Seiten der Handballstiere vergibt Mathias Mark Pedersen als abermals bester Werfer (11 Tore) den letzten Siebenmeter und besiegelt den 30:27-Endstand. Die Schlussphase bleibt als ausgesprochen enttäuschend in Erinnerung. „Mücke“ Bech geht mit seiner Analyse jedoch tiefer ins Spiel: „Wir verlieren zu viele einfache Zweikämpfe. Am Ende sind wir nicht breit genug aufgestellt.“ Zweieinhalb Wochen bleiben den Handballstieren jetzt bis zur nächsten Partie gegen den aktuellen Tabellenführer HC Empor Rostock. Am 31. Oktober steigt das große Derby ab 16 Uhr in der Sport- und Kongresshalle Schwerin. ba
Heinemann, Kominek – M. M. Pedersen 11/4, Grämke, Prothmann, Weßeling 2, Barten, Evangelidis 5, Zufelde 4, Aust 2, M. J. Pedersen, Passias, Krutzky, Pärt 3